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Gesundheitsschäden Französischer Bauer gewinnt Rechtsstreit gegen Monsanto

Erneute juristische Niederlage für Monsanto: Ein in Frankreich vertriebener Unkrautvernichter der Bayer-Tochter soll bei einem Bauern schwere Gesundheitsschäden verursacht haben.
Maisfeld in Frankreich (Symbolbild)

Maisfeld in Frankreich (Symbolbild)

Foto: PHILIPPE HUGUEN/ AFP

Ein französischer Landwirt hat im Rechtsstreit darüber, ob Gesundheitsschäden mit einem Unkrautvernichtungsmittel der Bayer-Tochter Monsanto zusammenhängen, Recht bekommen. Das Berufungsgericht in Lyon entschied, dass Monsanto wegen "fehlerhafter Produkte" verantwortlich sei.

Der heutige Biobauer Paul François führt schwere Gesundheitsprobleme auf den inzwischen verbotenen Unkrautvernichter Lasso von Monsanto zurück, mit dem er früher seine Felder behandelte. Der Landwirt gibt an, unter schweren neurologischen Schäden zu leiden, seit er 2004 Dämpfe des Herbizids einatmete.

Landwirt Paul François vor dem Gericht in Lyon: Heute Biobauer

Landwirt Paul François vor dem Gericht in Lyon: Heute Biobauer

Foto: Jeff Pachoud / AFP

In erster Instanz 2012 und im Berufungsverfahren 2015 gaben französische Gerichte François Recht, Monsanto legte jedoch Rechtsmittel ein. Seit Anfang Februar verhandelte das Berufungsgericht in Lyon daher erneut über den Fall. François will mehr als eine Million Euro Schadensersatz von dem Unternehmen erstreiten.

Tausende Klagen in den USA

Lasso ist seit 2007 in Frankreich verboten. In Deutschland erhielt das Mittel nie eine Zulassung.

In den USA war Monsanto im August zur Zahlung von Schadensersatz an einen früheren Hausmeister verurteilt worden, der den Unkrautvernichter Roundup für seine Krebserkrankung verantwortlich macht.

Ende März befand eine Jury in einem weiteren Verfahren zudem, dass Monsanto nicht ausreichend vor den Risiken des Einsatzes von Roundup gewarnt habe. Monsanto muss demnach fast 81 Millionen Dollar (knapp 72 Millionen Euro) an einen an Krebs erkrankten Kläger aus den USA zahlen. Tausende weitere Klagen sind in den Vereinigten Staaten anhängig.

brt/AFP